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ALBANIEN - RUNDHERUM UND MITTENDRIN

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karinanirak

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AUS DEN TAGEBÜCHERN UND SKIZZENBLÖCKEN EINER WANDERMALERIN, Albanien-Reisen 2007-2010

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  • Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
  • Viertes Tagebuch, Tag 1: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
  • Viertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010

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Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010

Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
ALBANIEN – RUNDHERUM UND MITTENDRIN
 Udhëtimi im rrotull Shqipërisë Jugore në Mars 2011,
katër javë si piktore me çantë shpine, më këmbë dhe autostop
 
Mit Rucksack und Skizzenblock rund um
Süd- und Mittelalbanien
1. bis 29. März 2010
 
 
  IM TRAUMLAND  
Endlich. Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010 Ich bin auf dem Weg. Angekommen in meinem Traum, vier Wochen lang ganz alleine durch das Land im Süden zu wandern, den schweren Rucksack geschultert, den ich in diesem helllichten Augenblick nicht spüre. Ohne Umschweife steuere ich auf die Männer zu, um sie nach dem Weg zu fragen. Das ist mein Lieblingssport in diesem Land – einzig aus dem Grund, um mit den Leuten irgendwie ins Gespräch zu kommen und dabei gleichzeitig diese fremde Sprache besser zu lernen. Denn eigentlich weiß ich schon, in welche Richtung ich will.
Es kann gewiss nichts schaden, noch einmal um Rat zu fragen, und sei es auch nur, um die schwierige Aussprache wieder und wieder zu üben. Ich fühle mich seltsam leicht und unbeschwert; die Sonne scheint, wie sie das scheinbar immer in diesem beneidenswerten Land tut - bei diesem herrlichen Wetter muss man einfach nur gute Laune haben. Die Männer schauen neugierig und freundlich und warViertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010ten auf das, was da wohl kommen mag. 

Mühelos strömen die Worte aus meinem Mund. Kein Stottern, keine Schrecksekunde wegen eines vergessenen Wortes. An keinem der schwierigen Laute kommt meine Zunge ins Stolpern. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, auf meine fließende und akzentfreie Aussprache ein wenig stolz zu sein. Und tatsächlich – die Männer schauen noch freundlicher als vorher. Sie scheinen sogar schwer begeistert zu sein, so als hätte ich ihnen gerade die Nachricht überbracht, dass ihr Land soeben in die Europäische Union aufgenommen wurde. Wie erwartet antworten sie mir bereitwillig in ihrer wohlklingenden Sprache mit den vielen interessantenViertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010Buchstabenkombinationen. Prima. Bis jetzt läuft alles nach Plan. 
 
Einen Moment später glaube ich, im falschen Land zu sein. Denn die Wahrheit ist: Ich verstehe nicht ein einziges Wort von dem, was sie mir da gerade erzählen! Nach wenigen Sätzen bemerken sie genau dieses an meinem verständnislosen Blick. Ihr Lächeln wächst sich zu einem glucksenden Lachen aus, das mich aus meiner Starre reißt. Es dauert nur wenige Sekunden, bis wir uns alle gemeinsam vor Lachen biegen. Das Gelächter ist so befreiend und völkerverbindend, dass ich davon aufwache.  Der Alptraum ist zu Ende.      
 
ES GEHT LOS (Vorwort)
Endlich. Ich bin auf dem Weg. Nun aber wirklich. Denn weder dieser Traum vor ein paar Nächten noch die üblichen Bedenkenträger können mich aufhalten.
Es gibt keinen Grund mehr, es nicht zu wagen. Lange genug habe ich mich darauf vorbereitet und darauf gefreut. Der Plan ist, einmal rund um Südalbanien zu reisen. Ich werde alleine gehen, das ist schwer und gleichzeitig einfach, da ich nur auf mich selbst achten muss und gleichzeitig viel Zeit haben werde, um zu zeichnen. Mehr Zeit, als ich in einer Gruppe jemals haben würde. Und nicht nur das – ich werde jede Gelegenheit nutzen, um diese wahrlich nicht einfache Sprache besser zu lernen. In DeutschlaViertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010nd habe ich kaum eine Möglichkeit, mit jemandem in Albanisch zu sprechen, lerne nur mit Büchern oder im Internet. Nun also die Probe aufs Exempel, ob meine Sprachübungen wirklich so durchtrainiert klingen, und das diesmal gleich auf die harte Tour. Vier Wochen lang werde ich auf mich selbst gestellt sein, um in diesem Land vorwärts zu kommen und dabei Kontakte zu den Menschen zu finden, über deren Leben ich mehr erfahren möchte.
 
Der Plan ist ganz gewollt nicht bis ins Detail durchdacht. Außer An- und Abreise mit dem Flugzeug habe ich keine bestimmten Termine festgelegt oder gar Hotelzimmer vorgebucht. Trotzdem habe ich kaum Zweifel, dass mir im rechten Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010Moment schon das Richtige einfallen wird – muss ja! Außerdem vertraue ich auf die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, denen ich dort begegnen werde und denen, die ich bei den vergangenen Gruppenreisen bereits kennengelernt habe. Zu einigen halte ich seit drei Jahren Kontakt durch Briefwechsel, SMS oder E-Mails. Von anderen kenne ich im Höchstfall den Vornamen und den Ort, habe weder Telefonnummern und genaue Adresse und hoffe einfach mal darauf, dass ich sie in diesem überschaubaren Land schon irgendwie treffen werde. Oder wenn nicht, dass sich dann irgendetwas anderes ergibt. Jeden Tag Hotel kann ich mir nicht leisten, davon mal abgesehen wird es in den Gegenden, durch die ich wandern will, vermutlich nicht überall Hotels geben.
Bei mir habe ich eine großen Armeerucksack, Malzeug und einen kleinen Reiseführer, der meinem Weg ein wenig die Richtung vorgeben wird, obwohl ich bereit bin, jederzeit von meiner Umrundung Albaniens abzuweichen, wenn sich so ein interessanter Abstecher ergeben sollte.Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
 
Immer wieder wurde ich davor gewarnt, alleine durchs „zurückgebliebene“ Albanien zu wandern (mögliche Steigerung laut DasMagazin: „abgehalftertes Albanien“), natürlich von Leuten, die noch nie da waren, sich aber anscheinend bestens auskennen. Und dann auch noch zu Fuß, oder gar per Anhalter oder - wenn alle Argumente nicht wirken – als Frau. Als wäre man somit eine ganz besondere Spezies. Das rührt und ehrt mich natürlich und macht das ersehnte Ziel logischerweise noch erstrebenswerter.
Ich muss mir nicht beruhigend einreden, dass diese Reise nicht gefährlich sein wird, ich weiß es einfach. Was soll schon passieren? Albanien ist ganz bestimmt das ungefährlichste aller gefährlichen Länder. Und wenn nicht, dann habe ich es wenigstens versucht, mich alleine durch dieses abenteuerliche (hoffentlich!) und chaotische (yeahh!) Land zu schlagen. Am Ende der Reise werde ich wissen, ob es richtig war oder falsch. Wer zu lange überlegt, kommt nie ans Ziel...
Viertes Tagebuch, Vorwort: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Das einfachste Land habe ich mir dafür nicht gerade ausgesucht, eine leichtere Aufgabe würde mich jedoch langweilen. Ich will mich anstrengen bis zum Umfallen, meinen Körper genauso wie den Geist, damit ich endlich wieder spüre, dass ich lebe. Und dass das Leben einfach das Beste und Schönste und Verrückteste und Aufregendste ist, genauso wie ich es mir immer gewünscht habe. Für mich stimmt es wirklich: Albanien ist das letzte Abenteuer Europas! (stark gekürzt)
 
     Wort des Tages: Trenne dich nicht von deinen Illusionen.  
  Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, 
  aber aufgehört haben zu leben.  Mark Twain  
Tags : Tagebuch, Sprachkurs, Rundreise, Ksamil, Kruja, Berat, Butrint, Wandern, 4.Reise
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#Posté le lundi 04 juillet 2011 10:54

Modifié le vendredi 22 juillet 2011 05:02

Viertes Tagebuch, Tag 1: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010

T I R A N A , 1. März 2010, MontagViertes Tagebuch, Tag 1: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Im Flugzeug von Wien nach Tirana sitze ich neben einem Ingenieur aus Tschechien, der ein paar Monate in Albanien arbeitet, seine Firma hat mit dem Ausbau der Elektroversorgung zu tun. Er spricht Deutsch und Englisch. Als ich ihm von meinen Plänen erzählt, meint er, Albanien wäre „danger“ - zu gefährlich. Ich muss lachen: Not for me.
13 Uhr. Ich schultere meinen Monsterrucksack (ein gebrauchter, großer Bundeswehrrucksack in Tarnfarben), tausche ein paar Euro in Lek, trete aus dem Flughafen, um zu Fuß nach Tirana hinein zu laufen, da mir die Taxis zu teuer erscheinen. Nach cirka 100 Metern gehe ich buchstäblich in die Knie und gebe meinen heroischen Plan auf, ausschließlich zu Fuß durch Albanien zu gehen. Auch das Umpacken in die selbstgenähte Umhängetasche (mit vielen praktischen Außentaschen für Reiseführer, Landkarte, Wörterbuch, Geldbörse, Fotoapparat, Skizzen- und Tagebuch usw.) bringt nichts. Wie Wackersteine wiegen die Gastgeschenke, die ich für Freunde mithabe, das Malzeug, die Wörterbücher und Übungshefte. Ich hoffe, dass nach nicht allzu ferner Zeit einige Dinge aus dem Gepäck verschwinden und ich somit leichter wandern kann. Aber momentan ist es einfach zu schwer. Ich drehe um, als wolle ich schon hier die ganze Tour abbrechen. Da winkt von weitem ein Mann neben einem Bus, der noch Mitfahrer sucht. Super Idee – ich nehme den Bus! Kostet nur 250 Lek, bringt uns durch den dichten, hupenden Verkehr ins Zentrum von Tirana, währenddessen ich Bajram anrufe. Er arbeitet noch, wir verabreden uns für 4 Uhr nachmittags.
Viertes Tagebuch, Tag 1: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Ich steige am Nationalmuseum aus, es ist geschlossen. Da es regnet, bleibe ich vor dem Museum stehen, wo es zwischen den Säulen etwas geschützt ist, zeichne die Ethem-Bej-Moschee am Skanderbeg-Platz. Dann laufe ich durch die Stadt, da ich die Statue Mutter Theresas an der Universität zeichnen möchte. Bis dorthin schaffe ich es nicht, an einer Kreuzung am Zeremonialboulevard komme ich mit einem älteren Albaner ins Gespräch, der jetzt mit der gesamten Familie in den USA, Fort Washington, lebt. Gëzim lädt mich auf einen Kaffee ein, nachdem er wegen Dokumenten in einem Amt war. Wir sitzen etwa eine Stunde im Fastfood-Restaurant „Kolonat“ zwischen Stadion und Universität. Er holt große Pizzen für uns beide, obwohl ich nur ein winziges Stück wollte. Er hat in Tirana als Lehrer gearbeitet, ist vor etwa 20 Jahren ausgewandert, vertreibt nun Lebensmittel, ein Sohn hat ein Restaurant in den Staaten.
Gëzim bietet mir an, in seinem Appartement in Tirana zu übernachten, verabschiedet sich aber höflich, als Bajram erscheint, mit dem er sich kurz unterhält... Bajram freut sich mich zu sehen, nach so langer Zeit. Er kann nicht verstehen, warum ich mich nicht schon eher mal mit ihm auf einen Kaffee getroffen habe. Diese Verwunderung hatte er mir schon per SMS mitgeteilt, denn er hatte von Astrit erfahren, dass ich schon dreimal in Albanien war. Meine Entschuldigung, dass so ein Treffen während eines straffen Gruppenprogramms nicht so einfach wäre, lässt er natürlich nicht geltenViertes Tagebuch, Tag 1: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010. Und ich muss zugeben, dass meine Zurückhaltung dumm war, denn er ist wirklich ein herzlicher und guter Mensch.
Im Cafè am Stadion erkläre ihm meinen Plan, durch Albanien zu laufen, für vier Wochen, und dass ich nicht genügend Geld habe, jeden Tag in einem Hotel zu schlafen (schon gar nicht in Tirana-Preisklasse). Bajram bietet mir sofort und zu meiner Erleichterung an, bei seiner Familie zu übernachten. Also fahren wir nach Yzberish, holen vorher seine Frau Dafina und die Tochter Anja aus der Nachmittagsschule ab.
 
Yzberish ist ein Vorort von Tirana, sie bezeichnen es als Dorf, obwohl hier hunderte Häuser dicht an dicht stehen und ständig weitergebaut wird. Die Straßen sind eng, der Straßenverkehr schwierig, für den ausgezeichneten Fahrer Bajram aber kein Problem. Die Tochter sitzt im Minibus vorne neben ihrem Vater, ist noch etwas schüchtern. Die Frau ist sehr freundlich zu mir, ich verstehe sie nicht ganz so gut wie Bajram, aber wir unterhalten uns schon während der Fahrt. Sie kennt mich natürlich, da ich Bajram mehrmals geschrieben habe, zu Weihnachten und Geburtstag. Auch heute habe ich etwas mit, einen ausgedruckten Computersprachkurs Albanisch-Deutsch, den ich für mich handschriftlich abgeschrieben habe. Bajram ist ja immer noch als Chauffeur mit Reisegruppen unterwegs und versucht ein wenig Deutsch zu lernen.
Nachdem er das Auto in den ummauerten kleinen Hof vorm Haus bugsiert hat, werde ich von der ganzen Familie herzlich begrüßt, wozu noch die große Tochter Olta und der Sohn Kledi gehören. Ich bekomme Pantoffeln und wir nehmen rund um den Tisch im kleinen Wohnzimmer Platz. Der Herd wird mit Holz befeuert, die Küche ist direkt am Wohnraum angeschlossen. Ich darf in der benachbarten guten Stube übernachten. Vorher allerdings unterhalten wir uns den ganzen langen Abend sehr angeregt und mit viel Spaß. Ich wundere mich, dass es gleich am ersten Tag so gut klappt mit der Unterhaltung in Albanisch, dass ein fließendes Gespräch jetzt schon möglich ist. Olta lernt Deutsch, ist aber zu schüchtern, um mit mir in Deutsch zu sprechen. OltViertes Tagebuch, Tag 1: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010a ist zwar zurückhaltend, aber ein sehr angenehmes schlankes Mädchen, sehr fleißig und wissbegierig. Sie übt nebenbei für das Schulfach Literatur, wir unterhalten uns über die Gedichte von Ismail Kadaré und Dritero Agolli. Der Bruder Kledi ist ein ebenso guter Schüler, nur Nesthäkchen Anja fällt die Schule etwas schwerer.
Nebenbei läuft der Fernseher, Mutter Dafina gibt etwas verschämt zu, immer „Sturm der Liebe“ und „Fürstenhof“ zu schauen. Das sind Telenovelas aus Deutschland, die laufen hier in italienischer Sprache mit albanischen Untertiteln. Wir haben echt viel Spaß, denn es kommen auch noch teilweise gruselige Schlagersendungen mit nuttenhaft aufgeputzten Sängerinnen sowie die albanische Variante von „Big Brother“.
Bajram hat den schicken Anzug gegen bequemere Klamotten getauscht, die kleine Anja kuschelt sich an ihn. Er zeigt mir die Post, die er von zufriedenen Touristen bekommen hat, worauf er sehr stolz ist. Er sagt, dass immer mehr Touristen nach Albanien kommen. Im Winterhalbjahr fährt er vor allem für den Schülerverkehr, aber für den ganzen Sommer ist er jetzt schon als Fahrer für Reisegruppen gebucht. Das ist gut für Albanien, aber dann kann er leider für lange Zeit kaum bei seiner Familie sein...  (gekürzt)

Wort des Tages: Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen
bis daher in dir gebundenen Geist.
Friedrich Rückert
Tags : Tirana, Piramida, 4.Reise
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#Posté le lundi 04 juillet 2011 10:24

Modifié le vendredi 29 juillet 2011 14:49

Viertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010

T I R A N A , 2.März 2010, DienstagViertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Dafina hat frische Milch vom Bauern nebenan geholt. Obwohl Yzberish ein unüberschaubar dicht gedrängtes Häusermeer aus Eigenheimen und Wohnblöcken ist, scheint es noch landwirtschaftlich genutzte Kleinoasen mitten im Großstadtgewimmel zu geben. Nach dem Frühstück sitzen wir noch eine Weile in der Wohnstube, Bajram ist auf Arbeit, Olta und Kledi in der Schule.
Anja geht in die Nachmittagsschule. Da es in Tirana sehr viele Kinder gibt, geht ein Teil der Kinder vormittags 4 Stunden in die Grundschule, die anderen nachmittags. Anja, 1.Klasse, müht sich am Frühstückstisch mit ihren Hausaufgaben. Später kommt Bajram dazu, nachdem er in seiner ersten Schicht Schulkinder befördert hat. Da er eine Tour zum Flughafen angenommen hat, brechen wir auf, denn er will mich noch ins Stadtzentrum bringen.
Im Nationalmuseum für albanische Geschichte mache ich mehrere Skizzen. Auf drei Etagen werden Exponate (Skulpturen, Viertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010Trachten, Malerei u.v.a.) aus allen Landesteilen gezeigt, beginnend mit Viertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010der Urgeschichte Albaniens (Felsmalerei, Bronze- und Tonfiguren) und den verschiedenen nachfolgenden Epochen (illyrisch, griechisch, römisch, byzantinisch, osmanisch usw.) und endend mit der jüngeren Geschichte und der Darstellung von Repressionen unter der Diktatur von Enver Hoxha. Verschiedene Zeichnungen werden mich nun auch später noch an die Bronze- und Tonfiguren erinnern, an Trachten, Ikonen und Gemälde aus verschiedenen Epochen, sowie an die Kampfszenen auf einem Fresko.

Neben der Hauptverkehrsstraße an der Lana finde ich die alte „Gerberbrücke“, die Einheimischen nennen sie „Ura e Tabakëve“. Sie hat keine Funktion mehr, überspannt nicht einmal mehr einen Wassergraben, liegt etwas im Untergrund zwischen den Häusern, so dass es nicht so einfach ist, sie zu finden und dann auch noch über die belebte Straße hinweg zu zeichnen. Einst führte der Weg über diese Brücke hinaus aus der Stadt nach Süden, über den Fluss Lana in Richtung Elbasan.
An der Piramida, einst geplant als Mausoleum und Museum für den größenwahnsinnigen Diktator Enver Hoxha, gehen Bauarbeiter aus und ein. Außen schlagen sie die alten Fliesen ab, innen wird anscheinend auch gewerkelt. Nachdem ich sie von außen gezeichnet habe, laufe ich wie selbstverständlich ins Innere der Pyramide und ein Arbeiter erklärt mir, dass hier ganz neue Theatersäle entstehen. Wir schauen hinauf auf die komplizierten Konstruktionen unterhalb eines Theaters. Ich würde mich gerne noch weiter umschauen, aber das Betreten der Baustelle scheint dann doch nicht erwünscht zu sein, er möchte keinen Ärger kriegen und rät mir hinaus zu geheViertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010n. Der hagere Mann hat schon einmal als Maurer ein paar Monate in Deutschland gearbeitet, bei richtig guter Bezahlung, 100 Euro pro Tag, das bekommt er hier bestimmt nicht.
Heute schaffe ich es ohne Aufenthalt, den Boulevard in Richtung Universität zu gehen, wo ich nun endlich Mutter Teresa zeichnen kann. Ganz alleine bin ich aber auch dort nicht. Wie überall wacht auch hier ein freundlicher Sicherheitsmann in Uniform. Sie stehen vor jedem größeren Gebäude, Hotels, Museen, vor allem vor den Ämtern. Er passt auf, ob ich ordentlich zeichne und nichts Unrechtes tue...

Nachmittags streife ich durch den Großen Park (die „grüne Lunge“ Tiranas), zeichne herumstreunende kläffende Hunde, den Blick über den Tirana-See, den ich nach schwerem Lauf über den bewaldeten Hügel erreicht habe. Später das Denkmal einer Frau, die einem Kämpfer das Wasser reichen darf. Unterhalb spielen Männer Domino. Mir wird es zu ungemütlich, ständig nieselt es, mir ist kalt und der Rucksack... Viertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010na ja das übliche Dilemma einer fußkranken alten Frau. „Ich hab` Rücken“, würde ein bekannter Jakobswegwanderer sagen. Also trotte ich über die aufgeweichten Wege in dasselbe Restaurant wie gestern, für einen Kaffee und ein Eis im Pappbecher. Es ist sehr laut hier drin, durch Kompressorgebrumme und Musik, den Hauptstädtern scheint es zu gefallen. Trotz des Lärms versuche ich die Zeit bis zum Treffen mit Beni mit Albanisch-Hausaufgaben totzuschlagen. Zu spät bemerke ich, dass Beni mir geschrieben hat, er könne nicht kommen. Er ist noch mit einer Gruppe in Shkodra und würde sich morgen gerne mit mir treffen. Draußen ist es längst dunkel. Ich bin sauer und beschließe, morgen keine Zeit für Beni zu haben, da ich zur Umrundung Albaniens aufbrechen werde.
Als nächstes rufe ich Astrit an, erkläre ihm die Lage und bitte um Hilfe. Es ist schon recht spät, um ein billiges Hotel zu suchen und ich habe auch keine Lust dazu, da das Geld für vier Wochen reichen muss. Ich frage Astrit, ob er nicht eine günstigere Möglichkeit sieht... Seine Familie nimmt mich sofort mit der selbstverständlichsten Freundlichkeit auf. Er lebt hier mit seiner Frau Lisa, den Kindern Ogerta, Adriatik und Klea und der uralten Großmutter. Außerdem bringt Adriatik noch seinen Cousin Erion mit nach Hause, der auch hier übernachten wird, obwohl die Wohnung noch etwas kleiner und einfacher ist als Bajrams Haus. Hier ist jeder Raum so eingerichtet, dass sowohl darin gewohnt und geschlafen werden kann, mit mehreren Betten oder Sofas, aber eingerichtet wie ein Wohnraum.
Wir essen gemeinsam zu später Stunde Makkaroni mit Bratfischen, die auf einem kleinen Gaskocher in der Stube zubereitet werden. Zum Glück verstehe ich jetzt sogar Astrits Nordalbanisch (Gegisch) besser als während unserer gemeinsamen Reise vor zwei Jahren, so dass wir ein sehr angeregtes Gespräch führen können. Auch er fährt jeden Morgen Schulkinder durch Tirana, am Nachmittag hat er frei und sitzt mit Freunden im Café, nachdem er sich vorher zu Hause ausgeruht hat.
Ich zeichne Ogerta, die sich sehr freut, dass wir uns kennenlernen. Sie lernt Italienisch, lädt mich sofort über ihr Handy zu Facebook ein. Mit dem Handy kann sie sogar ins Internet gehen und ich stelle fest, dass die Leute in Albanien moderner sind als wir (oder zumindestens als ich), was wir auch beim Vergleich mit unseren Fotoapparaten bemerken. Sie fotografieren digital, ich mit meiner einfachen Kamera, mit der ich vorerst immer noch zufrieden bin.Viertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Astrit kramt Fotos hervor, darunter das kleine Album, das ich ihm geschickt habe, mit Erinnerungen an unsere Reise. Außerdem zeigt er mir ältere Familienfotos, z.B. aus der Zeit, als er seine Frau kennenlernte oder als die Kinder noch klein waren. Ich staune: unser Astrit war ja mal ein richtig hübscher Kerl, zwar schon immer etwas zu stattlich, abViertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010er mit dichtem mittelblondem Haar und ohne Bauch.
Der unvermeidliche Fernseher zeigt Werbung, Nachrichten und die Information für das morgige Fußballspiel, ein Freundschaftsspiel zwischen Albanien und Nordirland. Eigentlich wollte ich schon immer mal ein Fußballspiel mit all den fußballverrückten AlbanernViertes Tagebuch, Tag 2: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010anschauen. Aber ich will nicht noch einen Tag hier bleiben, sonst schaffe ich die Runde ja nie um Südalbanien. Außerdem läuft das Spiel erst spätabends und ich habe auch keine Lust, noch einmal auf Beni zu warten. Das hat Zeit bis Ende März. (gekürzt)
 
Wort des Tages: Es kommt nicht darauf an, wieviel wir tun, sondern wieviel Liebe, wieviel Aufrichtigkeit und wieviel Glauben wir in unser Tun legen.  Mutter Teresa
 
Tags : Tirana, Albanische Geschichte, Piramida, Mutter Teresa, Enver Hoxha, 4.Reise, Kommunismus
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#Posté le lundi 04 juillet 2011 10:23

Modifié le lundi 25 juillet 2011 17:40

Viertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010

TIRANA - PETRESH, 3.März 2010, MittwochViertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Nach dem Frühstück begleitet mich Erion im Stadtbus bis zur Haltestelle der Furgone (Kleinbusse) Richtung Elbasan. Die großen Stadtbusse sind rammelvoll, man bezahlt etwas Kleingeld beim Schaffner, viele Leute haben Dauerkarten.
Im Furgon warte ich, bis noch ein paar Leute dazu gekommen sind, die der Fahrer oder ein auf dem Fußweg herumwuselnder Moderator durch lautes „Elbasan“-Rufen anwirbt... Ich lasse mich oben auf dem Gracen-Pass absetzen. An der Säule zum Andenken an die Kämpfe im 2.Weltkrieg (am 2.November 1944 zerschlugen hier die Partisanen der 175.Brigade eine große deutsche Autokolonne) hucke ich den Rucksack wieder auf meinen Rücken... Es wären nur zwei Kilometer bis dorthin.
Das Wetter ist echt günstig zum Laufen, schön kühl, aber trocken (meistens), hier oben weht etwas Wind. Ich wandere von einer Kurve zwischen den Bergspitzen des Gracen-Passes bis zur nächsten, immer in der Hoffnung, nach der nächsten Biegung Petresh oder den Rastplatz der vergangenen Gruppenreisen zu erspähen. Ab und zu mache ich eine Pause, zeichne den Blick ins ferne Tal von Elbasan mit hintereinander gestaffelten Bergzügen im Hintergrund, darüber thront, von Wolken eingerahmt, die schneebedeckte Doppelspitze des Tomori...
Viertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010Nach einer Ruhepause in einer Tankstelle schaffe ich die letzten paar hundert Meter auch noch, und wirklich – nach einer der nächsten Kurven sehe ich nun endlich den ersehnten Kiosk, wo wir bei den Gruppenreisen immer einen kurzen Stopp einlegten und Obst gekauft haben.
Noch etwa hundert Meter weit entfernt, sehe ich ein Lieferauto vor der Hütte mit dem Obststand, ein Mann redet mit einer Frau. Sie sieht mich aus der Ferne um die Ecke biegen, hebt sofort den Arm und winkt mir zu!
Ich beschleunige erleichtert meinen Schritt und kann es nicht fassen – weiß sie wirklich, wer da kommt?! Ja, tatsächlich! Obwohl ich völlig anders aussehen muss mit meinen rustikalen Wanderklamotten und dem Armeerucksack. Nach ein paar Schritten bin ich ran und wir umarmen uns, als wäre es das Selbstverständlichste, das ich heute einfach mal hier vorbeikomme. Fatime, deren Namen ich erst heute erfahre, lädt mich sofort zu sich nach Hause ein. Bis ihr Mann Beqir erscheint, zeichne ich Petresh, das kleine Dorf am Hügel, um den sich die Straße nach Elbasan windet. Beqir übernimmt die Geschäfte und ich laufe mit Fatime ins Dorf, vorbei an weiteren Kiosken mit neugierigen Frauen, die mir Orangen schenken.
 
Fast zwei Stunden hatte mein Fußmarsch gedauert, aber eigentlich ist man hier nur eine halbe Autostunde von Tirana, der modernen Großstadt, entfernt. Hier aber beginnt eine völlig andere Welt, mit einfach eingezäunten einstöckigen Bauernhäusern, teils alt und traditionell aus Steinen und mit roten Dachschindeln; ein paar modernere und mehrstöckige Häuser sind im Rohbau. Auf den Wegen und hinter den Zäunen tummelt sich allerlei Getier: Hühner, Puten, Esel, Schafe, Ziegen, Hunde, Katzen. In manchen Gärten sehe ich Brunnen, aus denen man das Wasser mit einem Eimer hochholen kann. ÜberschüViertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010ssiges Wasser ergießt sich aus einer Grundstücksmauer auf die Dorfstraße. Auf Wiesen mit Obstbäumen und hohen Elektromasten grasen Kühe mit Kälbern. Nach mehreren Biegungen auf den holprigen und aufgeweichten Wegen durchs Dorf erreichen wir das Haus von Familie Uzuni, wo mich der Rest der Familie begrüßt, besonders herzlich Silvana, mit der ich mich vergangenes Jahr am Kiosk unterhalten hatte. Ihre Schwester Rezata treibt gerade die Kuh hinters Haus. Vorm Haus begrüßen uns der Hund Vladimir, Truthühner und anderes Geflügel.
Im Haus leben außerdem noch Fatimes Sohn Laurent mit seiner „Nusja“ (Braut), dem Sohn Mendi und Baby Fabian, das gerade gestillt wird. Wir essen nachmittags zu Mittag und spätabends Abendbrot, als Vater Beqir von der Arbeit kommt, dabei unterhalten wir uns sehr viel.
Besonders zu Silvana habe ich sofort wieder einen tollen Zugang, wir scherzen, als wären wir Schwestern (obwohl ich fast so alt wie ihre Mutter Fatime bin). Silvana ist noch genauso fröhlich und aufgeweckt, wie ich sie kennengelernt habe. Überraschend erfahre ich, dass sie bereits verheiratet ist und nur für einen Monat ihr Elternhaus in Petresh besucht. Eigentlich wohnt sie gar nicht mehr in Albanien. Der Glückliche heißt Jane und ist Makedonier, ein Riesenkerl, wie ich auf Fotos sehe, im Gegensatz zur kleinen und zierlichen Silvana.
 
Nun zeichne ich Mutter Fatime beim Stricken, das Baby in der Wiege und, zu meiner großen Freude, Schwiegertochter Nexhmie beim Stillen - ein Traum für jeden Maler:  Mutter und Kind in innigster Verbindung. Und Erinnerung aViertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010n die schönste Zeit mit meinen drei Söhnen, die schon so weit zurückliegt.
Silvana verewige ich beim Erlernen der makedonischen Sprache – ein hübsches junges Mädchen, das ein Buch liest. Makedonisch klingt ganz anders als Albanisch, ähnelt dem Bulgarischen. Der Mann, zu dem Silvana ziehen wird, spricht kein Albanisch, versteht nur ein paar Worte. Sie beginnt gerade erst, seine Sprache zu lernen. Ich frage erstaunt, wie das alles funktionieren kann. Nur mit dem Herzen, sagt Silvana.
 
Das Essen wird in einem Anbau links neben der Haustür zubereitet, dort wird auch das Geschirr in einer Schüssel auf dem Fußboden gewaschen. Die Abwässer fließen direkt in den Garten, auch die aus dem kleinen Klohäuschen zwischen dem Hühnergatter und den Feldern. Wer zur Toilette muss, wechselt die Hausschuhe mit Plastikpantoffeln und hüpft über brüchige Betonplatten bis zum überdachten Ziel mit einem Loch im Boden, wäscht sich danach die Hände mit dem Wasser aus einer PlasteflViertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010asche, mit der mich Silvana oder Rezata schon jedes Mal an der Haustür erwarten.
Bei jedem Essen wird der Tisch aus dem großen Vorraum hereingeholt, danach wieder hinausgetragen und der Teppich mit einem Reisigbesen gefegt, das erledigen die Töchter oder die Schwiegertochter. Sie hat erst vor sieben Tagen entbunden und ihr fällt jede Bewegung sichtlich schwer. Im Krankenhaus ist Nexhmie nur drei Tage gewesen. Sie spricht sehr wenig, versucht zu lächeln und sich nichts anmerken zu lassen.
 
Mutter Fatime mag wohl das Oberhaupt zu sein, sie achtet unter anderem darauf, dass Baby Fabian ordentlich straff gewickelt wird oder legt selbst mit Hand an, wenn ihr das nicht fest genug erscheint. Bei uns ist es längst nicht mehr üblich, ein Neugeborenes in den ersten Wochen mit geraden Beinen und eng an den Leib gepressten Armen zu wickeln und dann noch in ein ebenso straffes Wickelkissen zu stecken. Als Pampers dient ein Bausch Watte und weiße Windeln, wie ich sie auch bei meinen Kindern noch benutzt habe.
Verschnürt wie ein Indianerbaby wird Fabian zum Schlafen in eine flache Holzwiege gelegt, die außen mit einfachen Blumenranken verziert ist. Nun werden noch mehrere Tücher und Steppdecken über seinen kleinen Körper gelegt, selViertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010bst sein Kopf verschwindet unter einem leichten Tuch, das locker über das erhöhte Kopfteil der Wiege gelegt wird. Als krönender und mich etwas irritierender Abschluss wird immer noch ein kleiner Reisigbesen schräg über die Decken in der Wiege gelegt. Ich frage Fatime nach der Bedeutung, kann aber nicht alles verstehen. Entweder soll er böse Geister fernhalten oder verhindern, dass der Geist des Kindes wegfliegt. Ich habe an anderer Stelle einige Albaner, die auch deutsch sprechen konnten, nach der Bedeutung dieses Rituals befragt, aber keiner kannte den Brauch. Anscheinend bin ich doch wieder mal in einer vergangenen Zeit gelandet, die bald verschwinden wird. Ich bin sehr froh, dass ich das noch erleben darf, auch wenn ich mir schon manchmal Gedanken um den Sinn mancher Bräuche mache. Doch es steht mir nicht zu, in diese Welt regulierend einzugreifen, ich bin nur stiller Beobachter. Die neue Zeit rast ohnehin schnell genug heran, wie ich es jedes Jahr gerade hier in Albanien bemerke.
 
Alle tun so, als würde ich schon lange zur Familie gehören, allerdings weiß ich noch nicht, welche Aufgaben ich wohl erledigen dürfte, falls es wirklich so wäre. Denn irgendetwas im Haushalt machViertes Tagebuch, Tag 3: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010en darf ich als Gast natürlich nicht. Zwischen den großen Mahlzeiten wird sofort ein zierliches Beistelltischchen mit gedrechselten Beinen und einer lackierten Tischplatte mit Blumenmustern in meine Nähe gestellt, wo Getränke, Obst oder Süßigkeiten für mich abgeladen werden.
Auch bei Familie Uzuni sind alle Räume so eingerichtet, dass man in jedem wohnen, aber auch schlafen kann, ohne großartig umräumen zu müssen. In der Wohnstube, in der wir uns meistens aufhalten, steht ein eiserner Küchenherd, der mit Holz aus dem eigenen Wald befeuert wird. Im Schlafzimmer der Eltern befindet sich ein weiß getünchter Kamin an der Wand, der jetzt zwar außer Funktion  und mit einer Kommode verdeckt ist, im Bedarf aber wieder aktiviert werden könnte. Daneben hängt ein Gewehr, sicher nur aus dekorativen Gründen...
Vater Beqir verbringt die heutige Nacht im großen Vorraum auf einer der langen Bänke, die sich rund um den Korridor mit den großen Fenstern ziehen. Außen ranken sich Pflanzen an der Fensterwand hoch, hier ist im Sommer sicher ein angenehm schattiger Ort für Familie und Gäste. Momentan ist es da eher frisch und ungemütlich, doch Beqir wurde ausquartiert, denn heute schlafe ich mit Fatime im Ehebett, neben ausgemustertem Kamin und Gewehr. In der Nacht regnet es stark, die Hunde bellen, auch die Hähne sind nachtaktiv. (gekürzt)
Wort des Tages: "Die Entscheidung für eine Sprache fällt
aus Notwendigkeit oder aus Liebe."
DasMagazin 04/2010
Tags : Petresh, Elbasan, Tomorri, Skizzen, Zeichnungen, Bilder, Baby, Bräuche, 4.Reise
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#Posté le lundi 04 juillet 2011 10:22

Modifié le vendredi 29 juillet 2011 14:56

Viertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010

PETRESViertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010H, 4.März 2010, Donnerstag
Heute Morgen bin ich bei Familie Uzuni in Petresh aufgewacht, nun sitze ich in der Stube, Silvana macht mit Reisig Feuer in der Stube. Fabian schläft in der bemalten Wiege neben dem Fernseher, aus dem albanische Schlager plärren. Fatime und Nexhmie, die Mutter Fabians, mussten in die Stadt Elbasan zum Doktor. Ein Onkel hat ein Auto und fährt sie dorthin. Nexhmie hatte in der Nacht starke Schmerzen, erst vor acht Tagen hat sie mit Kaiserschnitt entbunden, seit vier Tagen ist sie wieder im Haus und es war ihr anzumerken, dass es ihr nicht gut geht.
Ich würde gern alleine einen Rundgang durchs Dorf machen und in Ruhe zeichnen wollen, doch Rezata wird zu meinem Begleitschutz mitgeschickt, damit mich die Hunde nicht beißen. Und Rezata beißen sie nicht? Nein, aber dich vielleicht, weil sie dich nicht kennen. Na toll, fremdenfeindliche Hunde.
Die Wege durch das Dorf sind schwierig, mit Schlamm, Geröll und einigen Tieren links und rechts. Wir kommen am uralten Friedhof mit windschiefen Grabsteinen zwischen hohen knorrigen Bäumen vorbei. Eine Herde Truthühner kommt uns entgegen, ich suche wie immer Motive zum Zeichnen und Fotografieren und nehme sie aufs Korn. Rezata reagiert belustigt, denn sie kann darin nichts Besonderes entdecken. Ob wir denn keine solchen Tiere in Deutschland hätten?! Hmm, als ich Kind war, hatten wir welche auf dem Bauernhof, aber Truthühner sieh man heutzutage doch eher selten. Wir gehen etwas aus dem Dorf heraus, damit ich den Blick zur neuerbauten Moschee und zum Hügel über dem Dorf zeichnen kann.
Rezata ist etwas zurückhaltender als Silvana, aber ebenso freundlich. Sie zeigt mir die Felder auf dem gegenüberliegenden Hang, die ihrer Familie gehören. Jetzt kann man dort noch nicht arbeiten, es ist einfach noch zu nass. Im Winter hat es viel geregnet, sagt sie. Das Dorf und auch die Berge ringsum sind im Sommer gewiss sehr malerisch, wenn alles grünt und blüht. Jetzt aber ist alles grau und braun mit wenig Grün, sodass der Eindruck etwas Viertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010trostlos ist.
Die Felder wollen sie möglichst schon im März bestellen, mit Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und anderem Gemüse. Rund um die Felder stehen viele Kirschbäume, die Kirschen werden später zu Zöpfen aufgefädelt und im Kiosk oben an der Straße verkauft. An den Wegrändern stehen sogenannte „Tunnel“, das sind gewölbeartige Gestelle, in denen später Tabakblätter getrocknet werden.
 
Als wir ins Haus zurückkehren, sind Fatime und Nexhmie vom Doktor zurück und gerade zwei Nachbarsfrauen eingetroffen, um einen Antrittsbesuch anlässlich der Geburt des Babys zumachen. Ich setzte mich auf die Eckbank im Vorraum und habe endlich etwas Zeit, das Tagebuch weiterzuschreiben. Aus der Wohnstube dringt lautes Stimmengewirr, wo das Neugeborene gebührend Viertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010bewundert wird. Ich verstehe kein Wort und gebe mir auch gar keine Mühe, denn wenn Albaner miteinander sprechen, habe ich keine Chance, außer ein paar Brocken überhaupt etwas zu verstehen. Die Gäste werden mit Limonade, Schokolade und Keksen bewirtet. Sie legen Geldscheine unter die Limonadengläser, bevor sie sich verabschieden.
Enkelsohn Mendi kommt zu mir, er wird nun doch etwaViertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010s zutraulicher, nachdem er mich anfangs nur vorsichtig beäugt hat. Wir spielen im Vorraum mit seinem Ball, ich frage ihn, ob der Saft schmeckt, er schüttelt den Kopf. Also schmeckt es ihm, fällt mir wieder einmal mit Verspätung ein. Es ist nicht leicht, sich an das ständige Kopfschütteln zu gewöhnen, das etwas völlig anderes als bei uns bedeutet.
 
Nachmittags gehe ich mit Beqir zum Kiosk, um Fatime zu besuchen, wir wärmen uns in der Wellblechhütte an einem kleinen Eisenofen die Hände. Später steige ich auf den benachbarten felsigen Hügel an der Straße, kraxele zwischen Felsbrocken, grünem Gras und stachlichem Gestrüpp bis zur höchsten Stelle und zeichne von dort eine markante Bergspitze innerhalb der vielen wolkenverhangenen Berge rund um den kleinen Ort Petresh. In den Tälern zwischen diesen graubraunen HügelnViertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010 soll es noch einige abgelegene Dörfer geben, die man von hier nur erahnen kann.
Mit Beqir steige ich auf den Hügel rechts neben dem Kiosk, von wo man einen guten Ausblick auf Elbasan hat. Dort oben stehen mehrere große Sendemasten. Beqir weist mit dem Zeigefinger auf die Stelle, an der er viele Jahre gearbeitet hat, bevor das System zusammenbrach. Er arbeitete damals im riesigen Metallurgiekombinat in Elbasan. Das einst wichtigste Stahlwerk Albaniens ließ Diktator Hoxha mit chinesischer Hilfe ab 1974 erbauen. Mit viel Tamtam und von Anfang an museumsreifer Technik wurde 1976 das Kombinat „Stahl der Partei“ eröffnet und bot viele Arbeitsplätze, so dass Elbasan wuchs. Die Umweltvergiftung durch Rauch und Ruß brachte die ganze Gegend um Elbasan in Verruf. Die Energie für die Stahlproduktion lieferte Kohle, die in drei Kohleminen Albaniens gewonnen wurde, sowie Wasserkraft (drei Staudämme mit Wasserkraftwerken am Drin, weitere an anderen Flüssen). Seit der Wende verloren hier Tausende ihre Jobs, davor Unzählige ihre Gesundheit. Teile der bereits stillgelegten Industrieruine wurden durch einen türkischen Investor nach 1990 zur Errichtung einer Zementfabrik aufgekauft. Daraufhin traten viele Anomalien und Fehlgeburten bei Mensch und Tier auf. Heute läuft die Fabrikation nur noch in geringem Umfang. Es arbeiten noch ein paar hundert Leute dort, vor der Wende waren es mehrere tausend Industriearbeiter.
Beqir öffnet das Tor des Maschendrahtzaunes und zeigt mir die Eingänge zu den Bunkern, die sich durch den ganzen Hügel ziehen. In Elbasan gehen immer mehr Lichter an, es ist nach 17 Uhr, die Stadt erstreckt sich entlang des Flusses Shkumbin und erscheint mir unendlich groß.
Nachdem Beqir die Kisten mit dem restlichen Obst im Gebüsch unterhalb der Straße versteckt hat, laufen wir zum Café oberhalb des Dorfes an der Hauptstraße, wo wir bei der Besitzerin Vjolca einen Kaffee trinken. Laurent kommt aus dem unterhalb des Cafés gelegenen Billardraum dazu. Im Café sitzen außer uns nur junge Männer. Muhammet setzt sich zu uns, eine Cousin Beqirs, auch er ohne geregelte Arbeit. Ja, es wäre schön in Albanien, aber ohne Arbeit... In Italien wäre es schöner, er hätte schon dort und auch in Deutschland gearbeitet. Im Fernsehen läuft Fußball und ich erkundige mich nach dem gestrigen FreundschaftssViertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010piel in Tirana. Eins zu Null hätte Albanien gegen Nordirland gewonnen, na wenigstens ein Lichtblick...
 
Später sehe ich Muhammet tanzend wieder - im Video der Hochzeit von Nexhmie und Laurent am 8.August 2004. Die Hochzeit fand hier vor diesem Elternhaus des Bräutigams statt, bei offensichtlich hochsommerlichen Temperaturen. Wir schauen uns das Fest auf dem neuen Recorder an, den Laurent gerade angeschlossen hat. Im Video wird stundenlang an langen Tischen gegessen, getrunken und in großen Kreisen Hand in Hand getanzt. Auch wir tanzen nach der Hochzeitsmusik durch die Stube, Silvana zeigt mir die richtigen Tanzschritte.
Nachdem wir ein paar Runden getanzt haben, bittet mich Silvana darum, die Lehrerin (eigentlich Kindergärtnerin) von Mendi zu zeichnen. Denn am Sonntag, am 7.März, ist „Tag des Lehrers“ in Albanien. Da bringen die Kinder für ihre Lehrer und Erzieher Blumen und Geschenke mit. Deshalb setzte ich mich in eine Ecke und zeichne die Kindergärtnerin Drita und Kindergartenkind Mendi von einem Foto ab. Ich nehme mir viel Zeit und mir ist diese Aufgabe auch ganz recht, denn so kann ich mich eine Weile aus den Gesprächen ausklinken, die auf Dauer sehr anstrengend für mich sind, da mir noch einige Vokabeln fehlen.
Silvana hatte heute Dienst im Haushalt als „shtëpiake“ (Hausfrau) und hat meine durchgeschwitzten Pullis in der Waschmaschine, die auf dem Flur neben den großen Mehlsäcken steht, gewaschen. Sie trocknen über dem Herd in der Wohnstube. Ich habe nur wenige Sachen mit, muss ab und zu waschen oder waschen lassen. Anstelle ordentlicher Körperpflege habe ich hier wegen der ungemütlichen Wetterlage Katzenwäsche vorgezogen. Rund ums Haus sieht es etwas trostlos und schlammig aus, aber im Sommer, wenn es trocken und grün ist, ist es hier bestimmt wunderschön. Dann könnte man sich auch in der Küche oder draußen die Haare waschen und die Zähne putzen, das kalte Wasser aus der Flasche wäre erträglich. Ich sehne mich nach einem ruhigen und warmen Hotelzimmer und beschließe, mir morgen so schnell wie möglich etwas Derartiges in Elbasan zu suchen. Duschen, Haare waschen und endlich mal ausführlich Tagebuch schreiben, das wäre gut...  (gekürzt)
 Viertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010Viertes Tagebuch, Tag 4: "ALBANIEN-RUNDHERUM UND MITTENDRIN", März 2010
Wort des Tages: 
Wer sagt, es gäbe keine Wunder auf dieser Erde, hat noch nie die Geburt eines Kindes erlebt. 
Wer sagt, Reichtum ist alles, hat noch nie ein Kind lächeln gesehen. 
Wer sagt, die Welt sei nicht zu retten, hat vergessen, dass Kinder Hoffnung bedeuten.
Tags : Petresh, Elbasan, Albanische Geschichte, Industrie, Baby, Bräuche, Enver Hoxha, 4.Reise, Kommunismus
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